Die Energiewende stärkt die Wirtschaftskraft in ländlichen Regionen! Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung von Dezember 2023 bestätigt den deutlichen wirtschaftlichen Mehrwert durch den Umbau der Energieversorgung hin zu Erneuerbaren in ländlichen Regionen in Europa. Bis 2050 prognostiziert die Studie einen Anstieg der Beschäftigung von fast 5 %, wenn eine ländlich geprägte Region auf Erneuerbare setzt; plus zusätzliche Wertschöpfung pro Kopf. Das hilft nicht nur den Menschen auf dem Land konkret, liegt doch die Wirtschaftskraft in ländlichen Regionen bisher oft hinter großen Städten und Ballungsräumen zurück. Auch für den gesamt-europäischen Zusammenhalt bietet sich hier eine Chance, wenn sich dieses Gefälle vermindert.

Die Energiewende: Stadt vs. Land

Städtische Regionen werden bei der Energiewende mit wirtschaftlichen Fragestellungen konfrontiert:

Oft laufen gerade hier fossile Großkraftwerke, die bald abgeschaltet werden müssen, wenn Europa bis 2050 (s. Green Deal) klimaneutral sein will. Wertschöpfung und Arbeitsplätze dieser Kraftwerke werden in den städtischen Gebieten fehlen, da sie nicht in gleichem Maße durch Erneuerbare ersetzt werden können: In Städten gibt es schlicht nicht genug Platz für große Wind- oder Solarparks. Genau dieser Platz findet sich im Gegensatz dazu jedoch auf dem Land – und damit ein großes Potenzial.

Politisch muss Europa wie Deutschland hier nun nachsteuern: „Einerseits muss den negativen Auswirkungen insbesondere in städtischen Regionen entgegengewirkt werden. Andererseits muss ländlichen Regionen dabei geholfen werden, ihr volles Potential zu entfalten. Eine angepasste europäische Kohäsionspolitik ist jetzt notwendiger denn je, um diese Herausforderungen zu bewältigen”, erklärt Bertelsmann-Europaexperte Thomas Schwab.

Wertschöpfung durch Windenergie: Das Beispiel Dardesheim

Positive Beispiele für Investitionen in erneuerbare Energien, die sich fürs Klima wie für Bürger*innen bereits rentiert haben, gibt es in Deutschland einige. Dazu gehört u.a. die Stadt Dardesheim mit ihren nur 800 Einwohner*innen: Der ortsansässige Windpark Druiberg produziert jetzt schon mehr als das 40-fache des gesamten jährlichen Stromverbrauchs Dardesheims, weitere Anlagen sind in Planung. Die Anwohner*innen sind rundum zufrieden: Sie können sich finanziell am Park beteiligen und so profitieren. Der Windpark sorgt darüber hinaus für einen niedrigen Bürgerstromtarif, deckelt die Energiekosten der Einwohner*innen, unterstützt die städtische KiTa, die Tafel und fördert das beachtliche Stadtorchester.

Der Fall Dardesheim ebenso wie die Studie der Bertelsmann-Stiftung verdeutlichen: Die Energiewende birgt große Chancen – nicht nur für das Klima, sondern auch für die Wirtschaft und unseren Wohlstand in Europa. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass in Deutschland die Akzeptanz für Windenergie (weiter) steigt – und der Ausbau der Windenergie deutlich vorangetrieben wird. Lesen Sie hier mehr Neuigkeiten vom WindRat.