Was die verzögerte Energiewende in Bayern mit der Glaubwürdigkeit der bayerischen Landespolitik zu tun hat, das zeigt eine neue Civey-Wahlumfrage der Münchner NGO Protect the Planet von Oktober 2023. Die Umfrage untersuchte die Glaubwürdigkeit der Landespolitik in puncto Klimaschutz und Ausbau von Wind- und Solarenergie und brachte sehr spannende Ergebnisse zu Tage:
In einer repräsentativen Stichprobe von 1.000 Teilnehmer*innen wurden diese gefragt, wie sie die Klimapolitik der Landesregierung Bayerns einschätzen – derzeit eine Koalition zwischen Freien Wählern und CSU, mit Ministerpräsident Markus Söder an der Spitze. Dabei wurde deutlich, dass 30 % der Wähler*innen generell keiner Partei den deutlich stärkeren Ausbau von Wind- und Solarenergie zutrauen – und vermutlich dann auch nicht, Klimaschutz ernsthaft anzugehen.
Lediglich 20 % der Befragten hält Ministerpräsident Söders Ankündigung, Erneuerbare stärker ausbauen zu wollen, für sehr glaubwürdig. Gleichzeitig sagt mehr als die Hälfte, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie ein immer wichtigerer Teil der Wirtschaftskompetenz von Parteien sein wird.
Die Umfrage ergab auch, dass die CSU deutlich mehr Stimmen verbuchen könnte und sogar eine absolute Mehrheit in greifbarer Nähe läge, würden sie glaubwürdige Klima- und Energiepolitik betreiben.
Dieses Ergebnis zeigt damit wieder einmal, wie wichtig den Menschen Glaubwürdigkeit in ist im Gegensatz zu „populistischer Ankündigungspolitik“. Wir als WindRat lesen aus den Ergebnissen aber auch einen klimapolitisch positiven Trend in der Bevölkerung: Die Wichtigkeit der Energiewende ist sogar bei potenziellen Unionswähler*innen angekommen. Im Klimaschutz liegt so mittlerweile auch ein erhebliches Wählerpotenzial – ein weiterer Anreiz für Politiker*innen, sich ernsthaft und glaubwürdig mit diesem Thema zu beschäftigen.
Für alle anderen Akteur*innen der (Wind-)Energiebranche heißt das: Wir hoffen auf mehr politischen Rückenwind für die Energiewende in den kommenden Jahren.
Mehr zur Umfrage bei Protect the Planet.