Mit der finanziellen Beteiligung von Anwohnern und Kommunen erhöht sich erfahrungsgemäß die Akzeptanz von Windenergieanlagen vor Ort, das zeigen viele positive Projektbeispiele in Deutschland.
In Mecklenburg-Vorpommern wurde nun das seit 2016 gültige Beteiligungsgesetz überarbeitet mit dem Ziel, Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommunen noch besser in die regionale und lokalen Wertschöpfungen miteinzubeziehen. Gemäss der vom Landtag verabschiedeten Neuregelung sollen Kommunen im Umkreis von 2,5 km berücksichtigt werden mit einem Standardmodell, das eine jährliche Zahlung von. 0,3 ct/kwH vorsieht.
Für alle neuen Onshore-Windparks (mit Ausnahme von Prototypen) gilt künftig: Projektentwickler müssen mit Gemeinden im Umkreis von 2,5 Kilometern verhandeln und ein Beteiligungsmodell umsetzen. Das soll die Akzeptanz vor Ort erhöhen – ein entscheidender Faktor für den weiteren Ausbau der Windenergie.
Zusätzlich betrifft das Gesetz künftig aber nicht nur Windenergieanlagen an Land, sondern erstmals auch große PV-Freiflächenanlagen ab einer Leistung von einem Megawatt.
Darüberhinaus gibt es im neu verabschiedeten Beteiligungsgesetz mehrere Modelle, mit denen Projektentwickler und Kommunen in Verhandlungen treten können:
Entscheiden sich Projektentwickler und Gemeinden für eine individuelle Lösung, sind Beteiligungszahlungen zwischen 0,2 und 0,8 Cent pro Kilowattstunde möglich. Kommt keine Einigung zustande, greift eine verpflichtende Ersatzzahlung von 0,8 Cent/kWh – die höchste im Gesetzentwurf vorgesehene Abgabe.
Neue Regelung trifft auf gemischte Reaktionen
Während die Landesregierung das Gesetz als wichtigen Schritt für die Akzeptanz der Energiewende lobt, äußert die Branche Kritik. Der Landesverband Erneuerbare Energien warnt vor einem Wettbewerbsnachteil im Bundesvergleich. In anderen Ländern wie Niedersachsen gelten geringere Abgaben – dort ist etwa eine Pflichtbeteiligung von 0,3 Cent/kWh vorgesehen, die sich aus EEG und Landesgesetz zusammensetzt.
Wir vom WindRat sind der Meinung, dass finanzielle Teilhabe ein wichtiger Hebel ist, um die Windenergie vor Ort weiter zu verankern. Wenn Kommunen und Bürgerinnen und Bürger unmittelbar von der Energieerzeugung profitieren, steigt nicht nur die Akzeptanz, sondern auch das Engagement für die Energiewende insgesamt.
Mehr über die Akzeptanzförderung durch finanzielle Beteiligung lesen Sie auch in unseren weiteren Beiträgen unter www.wind-rat.de.
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