Bis 2035 will Niedersachsen seine installierte Windkraftleistung auf 30 Gigawatt ausbauen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen 2,2 % der Landesfläche als Windvorranggebiete ausgewiesen werden. Eine neue Karte der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) zeigt jedoch, dass der tatsächliche Flächenverbrauch deutlich geringer ist: Nur 0,09 % der Landesfläche werden für Windkraftanlagen beansprucht – weniger als Golfplätze, die 0,1 % der Fläche belegen.
Effiziente Flächennutzung für die Energiewende
Die Planung von Windvorranggebieten bedeutet nicht, dass diese Flächen exklusiv für Windenergie genutzt werden. Oft sind Mehrfachnutzungen möglich, etwa in Kombination mit Landwirtschaft oder Wasserschutz. Tatsächlich benötigt eine Windkraftanlage durchschnittlich 0,5 Hektar für Fundament, Zufahrtswege und Nebenanlagen. Damit bleibt der Eingriff in die Landschaft überschaubar.
Auch im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien schneidet Windkraft bei der Flächeneffizienz hervorragend ab. Das Thünen-Institut berechnete, dass Windenergie 18 Millionen Kilowattstunden pro Hektar erzeugt. Photovoltaik-Freiflächenanlagen liefern 700.000 Kilowattstunden, während Biogas aus Energiepflanzen mit nur 23.000 Kilowattstunden pro Hektar deutlich weniger effizient ist.
Effiziente Flächennutzung: Wie Niedersachsen Wind und Sonne kombiniert
Niedersachsen setzt neben Windkraft auch auf Photovoltaik. Bis 2024 sollen 1.168 Megawatt Freiflächen-PV hinzukommen, langfristig sind bis zu 50 Gigawatt Gesamtleistung geplant. Besonders vielversprechend ist Agri-PV, bei der Photovoltaikmodule auf landwirtschaftlich genutzten Flächen installiert werden, ohne diese vollständig zu entziehen.
Die Erkenntnisse der KEAN-Studie liefern eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für den Dialog über Windenergie und räumen mit dem Vorurteil auf, dass Windkraft übermäßig viel Fläche beansprucht. Mehr Informationen zur Flächennutzung und zur Initiierung von Flächenpools für Windenergieprojekte gibt es auf WindRat.de.
Wir bei WindRat halten diese Studie für äußerst aufschlussreich. Sie zeigt klar, dass Windenergie weit weniger Fläche beansprucht, als oft behauptet wird. Damit liefert sie eine wertvolle Grundlage für sachliche Diskussionen und fundierte Entscheidungen zur Zukunft der erneuerbaren Energien.
Ein weiterer spannender Beitrag zur Initiierung von Flächenpools für Windenergieprojekte ist auf unserer Website zu finden: WindRat – Flächenpoolmodell.