Am 23.02.2025 ist Bundestagswahl, und die Stimmung ist angespannt. Zeit, sich einmal auf Inhalte zu besinnen: Wir haben uns die Wahlprogramme der politischen Parteien genauer angesehen und herausgearbeitet, was Union, Grüne und Co. zum wichtigen Thema Erneuerbare Energien und Ausbau der Windenergie in Deutschland zu sagen haben.

Die Energiewende in den Wahlprogrammen

Über alle Parteien hinweg (außer der AfD) gibt es allgemeine Aussagen zum Thema ‚zielgerichteter Ausbau der Erneuerbaren Energien‘, ohne konkretere Schritte zu benennen. Am deutlichsten bekennen sich die Grünen, die mit ‚100 % Erneuerbaren bis 2035‘ zumindest ein zeitlich festgestecktes Ziel formulieren.

Gerade CDU/CSU sowie FDP sprechen viel von „Technologieoffenheit“ – jedoch ohne zu benennen, was genau sie darunter verstehen und wie eine entsprechende Strategie für den Umbau der Energieversorgung aussehen soll. Die FDP will EEG-Subventionen abbauen und spricht sich gegen gesetzlich vorgegebene Ausbaupfade aus.

Lediglich die AfD wird ganz konkret: Sie lehnt explizit den weiteren Ausbau der Windenergie komplett ab (oder, wie Alice Weidel sie nennt: „Windmühlen der Schande“).

Auch das Thema Atomkraft ist trotz klarer Absagen selbst durch die Kernkraftwerksbetreiber anscheinend noch nicht vom Tisch: Die FDP spricht von „… Nutzung klimafreundlicher Zukunftstechnologien wie Kernfusion und sichere Kernkraftwerke…“, die CDU/CSU von „…Prüfung der Wiederaufnahme des Betriebes von zuletzt abgeschalteten AKW‘s nach technischer und finanzieller Aufwandsprüfung…“. SPD, Grüne und Linke sprechen sich klar gegen eine Rückkehr zur Atomkraft aus.

Zum politisch beschlossenen Kohleausstieg bekennen sich die meisten Parteien, allerdings mit unterschiedlichen Prämissen und Zeitvorstellungen. Lediglich die AfD fordert die Absage an den Kohleausstieg und den Neubau von Kohlekraftwerken. Zum Gasausstieg äußern sich CDU/CSU und SPD nicht. Grüne und Linke fokussieren einen Ausstieg aus Erdgas („schrittweise bis 2045“, so das Grünen-Wahlprogramm; „sozial abgesichert“, so betonen die Linken). Die FDP und AfD hingegen wollen die Energiegewinnung aus Erdgas weiter ausbauen.

Fazit zur Bundestagswahl 2025

Ernüchternd kann festgestellt werden, dass keine demokratische Partei in ihrem Wahlprogramm über argumentative Allgemeinplätze hinauskommt. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass sich angesichts der inzwischen deutlich spürbaren Veränderungen unserer Umwelt sowie der wirtschaftlichen Notwendigkeit realitätsnahe Klima- und Energiepolitik durchsetzt und zwar ohne aufschiebende Wirkung. Eine umfangreichere Analyse der Wahlprogramme gibt es z.B. hier bei Protect the Planet.

Als WindRat bleiben wir nahe an den (bundes-)politischen Entwicklungen dran, unabhängig davon, wer die neue Regierung bilden wird. Wir sind überzeugt: An Windkraft (im letzten Jahr der stärkste Treiber der erneuerbaren Energien) führt kein Weg mehr vorbei.