Mit über 35 % Anteil der Waldfläche an der Bodenfläche ist Bayern das waldreichste Bundesland in Deutschland. Für die Ausweisung von Windkraftstandorten (Bayern muss bis 2021 1,1 % der Landesfläche bzw. bis 2023 1,8 % der Landesfläche ausweisen gem. Windenergieflächenbedarfsgesetzes WindBG) ist damit das Thema Windenergie im Wald von großer Bedeutung.
Gleichzeitg hinkt Bayern trotz großspuriger Ankündigungen der Politik („100 Windräder bis 2030“, „Bayern wird führendes Bundesland bei Wind onshore“) als flächengrößtes Bundesland beim Windenergieausbau deutschlandweit massiv hinterher: Gerade einmal 17 Windräder wurden 2023 in Bayern genehmigt, in einem kleineren und deutlich dichter besiedelten Bundesland wie Nordrhein-Westfalen waren es im gleichen Zeitraum 112 Anlagen, die neu in Betrieb gegangen sind.
In einem sehr spannenden und gut besuchten Fachsymposium des BWE Landesverbands Bayern wurden diese zentralen Herausforderungen in den Mittelpunkt gestellt und beleuchtet. Dabei wurden vielfältige Herangehensweisen und Best-Practice-Beispiele dargestellt und diskutiert, wie Windenergieausbau an Waldstandorten gelingen kann. Neben dem einführenden Thema „Warum uns Wind im Wald besonders bewegt“ von Prof. Dr. Anne Kress von der TU München wurden erfolgreiche Ansätze für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen an einem Windpark im Naturpark Altmühltal präsentiert ebenso wie interkommunale Kooperationen zur Errichtung eines Windparks in Oberfranken. Darüberhinaus wurden von verschiedenen Unternehmen zahlreiche Modelle dargestellt, wie es in der Praxis gelingt, Bürger*innen und Kommunen erfolgreich zu beteiligen.
Der WindRat konnte sich im Info-Markt ebenfalls mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen, Informationen und Wissensvermittlung in die Veranstaltung miteinbringen.